Soziales Lernen
So lernt und lebt es sich bei uns.
Erfolgreiches Lernen kann nur dann stattfinden, wenn man sich wohlfühlt, von und mit Mitschüler*innen lernen kann. Aus diesen Gründen spielt soziales Lernen eine große Rolle in unserem Unterrichtsalltag.
Erziehungskonzept
In den letzten Jahren hat der Arbeitskreis Erziehungskonzept mit Unterstützung durch einen Arbeitskreis der Bezirksregierung das Erziehungskonzept der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule überarbeitet, weil wir als Schule verpflichtet sind, die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu bilden und zu erziehen. (§2, Abs.5 des Schulgesetzes NRW).
Dabei ist uns von Anfang wichtig gewesen, sowohl einen Handlungsrahmen für alle Kolleg*innen zu bieten, aber gleichzeitig auch die Möglichkeit pädagogischer Entscheidungen für jeden einzelnen einzuräumen. So ist eine Sammlung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen in den folgenden Bereichen entstanden:
- Soziales Lernen
- Classroom Management
- Umgang mit pädagogischen Grenzsituationen
- Individuelle Entwicklungsplanung
- Elternarbeit
- Kooperation mit außerschulischen Partnern
Dem vorangestellt ist die Grundhaltung der Schule. Die Friedrich Wilhelm Murnau- Gesamtschule ist eine Schule für alle Schüler*innen. Als Ziel der Erziehungsarbeit benennen wir neben Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit in der Gesellschaft die Hinführung zu einer gewaltfreien, respektvollen und toleranten Haltung hinsichtlich unseres Leitbildes bestehend aus Individualität, Innovation und Integration. Den Lehrenden ist wichtig, dass alle am Schulleben beteiligten Personen Verantwortung für Deeskalation übernehmen. Wiedergutmachung ist ein zentrales Element, wenn Fehler passieren. Ziel ist es, Probleme zu lösen. Bei der Umsetzung unterstützen sich alle Kolleg*innen gegenseitig. Zusammengefasst steht im Mittelpunkt unserer Arbeit das gemeinsame Interesse an der positiven Entwicklung der uns anvertrauten Schüler*innen.
Gesunde Schule
Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur an der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule
An der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule ist die schulische Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur ein zentraler Bestandteil des Schullebens. Diese Kultur spiegelt sich nicht nur im Fach Sport in allen Jahrgängen wider, sondern auch in einer Vielzahl von außerunterrichtlichen Sportangeboten. Unser Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche die Freude an täglicher Bewegung entwickeln und durch den Sport wichtige soziale Werte vermittelt bekommen.
In den verschiedenen Jahrgängen bieten wir unterschiedliche sportliche Höhepunkte, wie ein Sport und Spielefest im Wiesenbad oder die Bundesjugendspiele im Station Russheide, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, Sport in seinen vielfältigen Facetten kennenzulernen. Ob als Wettkampf, soziale Aktion oder Einblick in unbekannte Sportarten – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Ausdauerförderung, die in allen Jahrgangsstufen eine bedeutende Rolle spielt. Wir möchten die Kinder, unabhängig von ihren sportlichen Fähigkeiten, für mehr Bewegung begeistern. Neben Sponsorenläufen führen wir in jedem Schuljahr eine Unterrichtseinheit zum Thema Ausdauer durch, die verschiedene Aspekte wie Gesundheitsförderung und Körperwahrnehmung behandelt.
Darüber hinaus hat sich ein LäuferInnen-Team gebildet, das regelmäßig an diversen Laufwettkämpfen teilnimmt. Diese Aktivitäten fördern nicht nur die physische Fitness, sondern auch den Teamgeist und das Gemeinschaftsgefühl unter den Schülerinnen und Schülern. Durch unser Engagement in der Sportkultur möchten wir die Begeisterung für Bewegung und die damit verbundenen Werte nachhaltig fördern.
Differenzierung
Seit 1988 gibt es an unserer Schule Projekttage zur Gesundheit. Seit 2002 hilft uns dabei das „Body+Grips-Mobil“ (BGM) vom Jugendrotkreuz (JRK) und der IKK classic. 2008 wurde das Programm vom Bundesministerium für Gesundheit als „Good Practice“ ausgezeichnet. In Nordrhein-Westfalen wird es vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration unterstützt.
Alle Schüler*innen der 7. Klasse können an verschiedenen Stationen etwas über Gesundheit lernen. An dem Aktionstag gibt es Stationen zu Bewegung, Ernährung, soziales Miteinander, Sexualität, Sucht, Körper und Geist. Die Schüler können sich informieren und aktiv mitmachen. Sie brauchen Geschick und Teamarbeit. Wer noch nicht viel weiß, kann hier viel lernen.
Die Stationen werden von Schüler*innen der Oberstufe aus den Pädagogik-Kursen betreut. Als Moderator*innen sammeln sie dabei wertvolle Erfahrungen. Sie können ihr Wissen vertiefen und lernen, wie man Wissen weitergibt. Außerdem verbessern sie ihre Kommunikationsfähigkeit. Am Ende reflektieren sie mit ihren Lehrern ihre Arbeit und bekommen eine Urkunde für ihre Bewerbungsmappe.
Zusammen mit den Moderator*innen an jeder Station arbeiten die Kinder in kleinen Gruppen. Sie lernen selbstständig die Inhalte der Stationen. Die Teilnehmer*innen können ihr neues Gesundheitswissen sofort anwenden und ausprobieren. Der Austausch in den kleinen Gruppen hilft ihnen, mehr über ihre eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer zu verstehen.
Die Ernährungspyramide – Auseinandersetzung mit grundlegenden Informationen über eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Die Ernährungspyramide – Auseinandersetzung mit grundlegenden Informationen über eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Das Bewegungsquiz sensibilisiert theoretisch und praktisch zum Thema Bewegung.
Das Bewegungsquiz sensibilisiert theoretisch und praktisch zum Thema Bewegung.
Liebe, Freundschaft und Verantwortung – Ein Projekt für unsere 9. Klassen
In unserer Schule legen wir großen Wert darauf, Jugendliche bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Dazu gehört auch, über wichtige Themen wie Liebe, Freundschaft, Sexualität sowie HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten zu sprechen. Mit unserem Projekt wollen wir die Schüler*innen der 9. Klassen stärken und ihnen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.
Das Projekt wird von externen erfahrenen Fachkräften durchgeführt. Dabei wird mit interaktiven Methoden gearbeitet, die auf die Lebenswelt der Jugendlichen abgestimmt sind. Die Mädchen und Jungen werden in getrennten Gruppen betreut, um eine angenehme und offene Atmosphäre zu schaffen.
Was lernen die Schüler*innen?
- Wie kann man über Liebe und Sexualität sprechen?
- Was bedeutet Verantwortung in Beziehungen?
- Welche Verhütungsmittel gibt es, und wie funktionieren sie?
- Was muss man über HIV und andere Krankheiten wissen?
Wie arbeiten wir?
Unsere Methoden sind abwechslungsreich und kindgerecht gestaltet. Ein Beispiel ist der sogenannte „Verhütungsmittelkoffer“, bei dem die verschiedenen Verhütungsmittel vorgestellt und besprochen werden. Auch spielerische Ansätze, wie das Stimmungsbarometer, helfen den Schüler*innen, sich aktiv mit den Themen auseinanderzusetzen.
Dieses wichtige Projekt wird in enger Absprache mit den Lehrkräften durchgeführt, um auf die individuellen Bedürfnisse der Klassen einzugehen. Wir freuen uns, mit den Jugendlichen über diese bedeutenden Themen ins Gespräch zu kommen und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Schulsanitätsdienst
Schulsanitätsdienst an der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule
Seit seiner Gründung im Jahr 2004 leistet der Schulsanitätsdienst (SSD) an der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule einen wertvollen Beitrag zur Schulgemeinschaft. Laut dem Jugendreferenten des DRK Kreisverbands Bielefeld handelt es sich dabei um den am längsten durchgängig bestehenden SSD der Stadt. Betreut wird der Dienst von einer SSD-Koordinationslehrkraft der Schule.
Die Ausbildung der Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter beginnt in der Regel ab der 8. Klasse durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler umfassende Schulungen in Erster Hilfe und nehmen regelmäßig an Auffrischungskursen sowie Fortbildungen teil. Zusätzlich finden regelmäßige Treffen zum Austausch und zur Weiterentwicklung des SSD statt. Ein besonderes Highlight sind die sogenannten Realistischen Unfalldarstellungen (RUD), bei denen die Jugendlichen praxisnah auf Notfallsituationen vorbereitet werden.
Der Schulsanitätsdienst ist ein Paradebeispiel für die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendarbeit des DRK. Die engagierten Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter übernehmen wichtige Aufgaben im Schulalltag. Bis zu 25 ausgebildete Mitglieder des SSD aus den Klassen 8 bis 13 organisieren ihren Dienst eigenverantwortlich nach einem selbst erstellten Dienstplan. Sie stehen bereit, um verunglückte oder erkrankte Schülerinnen und Schüler schnell und professionell zu versorgen. Dies gilt nicht nur in den Pausen, sondern auch während des Sportunterrichts, bei Schul- und Sportfesten, auf Klassenfahrten sowie bei sonstigen schulischen Veranstaltungen wie Musik- und Theateraufführungen oder dem Tag der offenen Tür. In kritischen Situationen verständigen die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter das Lehrpersonal oder den Rettungsdienst.
Neben den fachlichen Kenntnissen, die die Jugendlichen in einem umfassenden Erste-Hilfe-Lehrgang erwerben, fördert der Schulsanitätsdienst eine Vielzahl von sozialen Kompetenzen. Selbstbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl werden gestärkt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, in stressigen Situationen ruhig und überlegt zu handeln und übernehmen Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler.
Darüber hinaus eröffnet der Schulsanitätsdienst den Teilnehmenden wertvolle Zukunftsperspektiven. Die im Zeugnis vermerkten Leistungen sowie die vom DRK ausgestellten Bescheinigungen verbessern die Chancen auf Ausbildungsplätze in Pflege- und Heilberufen. Viele ehemalige Mitglieder des SSD engagieren sich auch nach ihrer Schulzeit ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz oder anderen Hilfsorganisationen.
Der Schulsanitätsdienst ist somit nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil des schulischen Alltags, sondern auch eine wichtige Station auf dem Weg zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler.
Sporthelferausbildung
Das Sporthelfer Programm qualifiziert und motiviert Schüler:innen für die ehrenamtliche Arbeit im Sport in Schule und Verein. Die Sporthelfer Ausbildung richtet sich an 13 bis 17 Jahre alte Schüler:innen, die daran interessiert sind, Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche in Schulen oder in Sportvereinen anzubieten oder zu betreuen. Mit der Sporthelfer Ausbildung erwerben die jungen Menschen einen Qualifikationsnachweis, der sie zum Einsatz in Schule und Verein berechtigt. Tätigkeitsfelder der Sporthelfer:innen sind: Pausensport, Schulsportgemeinschaften, Schulsportfeste und Wettkämpfe, Sportorientierte Projekte und Schulfahrten und natürlich bringen Sporthelfer:innen viele eigene Ideen ein.
Ziele der Ausbildung:
- Erwerb der Zusatzqualifikation „SporthelferIn“, die im gemeinnützigen Sport anerkannt ist.
- Förderung von Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und sozialen Kompetenzen.
- Beitrag zu einem gesundheitsbewussten und bewegungsorientierten Schulprogramm.
Einsatzgebiete der SporthelferInnen:
- Unterstützung bei Sportprojekten und Schulveranstaltungen wie der Traummeile, Stadtmeisterschaften oder dem Schulsportfest der Klasse 5 & 6
- Betreuung von Pausensportangeboten.
- Unterstützung bei Schulsportgemeinschaften (AGs).
Die Sporthelferausbildung stärkt nicht nur die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Schule. Sie ist ein fester Bestandteil des bewegungs- und gesundheitsbewussten Schulkonzepts.
Zukunftsperspektiven:
Die Ausbildung wird jährlich angeboten, um langfristig ein breites Bewegungskonzept zu etablieren. Durch die aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler wird die Freude an Bewegung gefördert und ein Beitrag zu einem positiven Schulleben geleistet. Außerdem findet jährlich ein „Sporthelferforum“ statt, bei dem sich alle Bielefelder Sporthelferinnen und Sporthelfer zum Austauschen und Fortbilden treffen.
Streitschlichtung
Streit und Konflikte gehören oftmals zum Schulalltag dazu. Wie können Kinder und Jugendliche lernen damit umzugehen und Konflikte friedlich zu lösen? Um diese Themen anzugehen und einen positiven Beitrag zum Schulklima zu leisten, sind an der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule Streitschlichter*innen im Einsatz.
Die Streitschlichter*innen an unserer Schule unterstützen andere Schüler*innen bei der Klärung von Streit und Konfliktsituationen (Peer-Mediation). Als unbeteiligte und neutrale Personen vermitteln sie zwischen den Konfliktparteien und helfen bei der Findung einer Lösung.
Schüler*innen des 8. Jahrgangs können sich freiwillig zu Streitschlichtern ausbilden lassen. Die mehrtägige Ausbildung wird durch die Schulsozialarbeit durchgeführt. Dabei befassen sich die Schüler*innen mit unterschiedlichen Themen rund um das Thema Streit, Umgang mit Konfliktsituationen, Körpersprache oder auch das Erkennen von Vorurteilen.
Nach Abschluss der Ausbildung sind die Schüler*innen dazu in der Lage, kleinere Streitigkeiten auf dem Schulhof nach dem Prinzip der zuvor gelernten Methoden zu lösen. In den Mittagspausen zeigen sie Präsenz auf dem Schulhof der 5. bis 7. Klassen. Bei größeren Konflikten setzen sich mit den beteiligten Parteien zu einem Schlichtungsgespräch zusammen. Die Tätigkeit als Streitschlichter wird im 9. Jahrgang fortgesetzt. Die Streitschlichter werden während der gesamten Zeit von der Schulsozialarbeit begleitet und unterstützt. Bei größeren Konflikten können die Schulsozialarbeit oder die Klassenleitungen jederzeit hinzugezogen werden.
Die Schüler*innen lernen, über ihre Probleme zu sprechen anstatt handgreiflich zu werden oder emotional zu verletzten. Zugleich übernehmen sie Verantwortung, stärken ihre sozialen Kompetenzen und bringen sich aktiv in das Schulleben ein.
