Demokratie­bildung

So lernt und lebt es sich bei uns.

Wir sind „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. Dieses Siegel spiegelt unseren Anspruch wider auf vielfältigen Wegen wie bei Aktionen der SV, Workshops für Schüler*innen unterschiedlicher Jahrgänge, Lehrer*innenfortbildungen, Juniorwahlen, Podiumsdiskussionen oder Exkursionen Demokratiebildung gemeinsam mit allen an Schulen beteiligten voranzubringen und für eine vielfältige Gesellschaft einzustehen.

Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“

2016 wurde uns das Siegel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verliehen.

Von der Schüler*innenvertretung und Lehrerschaft wurde die Durchführung von Projekten gegen Diskriminierung und für Toleranz und Vielfalt seitdem ausgedehnt.

Um Ideen von Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften zusammenführen und weiter voranzubringen sowie um die Demokratiebildung fest im Unterricht sowie in Projekten zu verstetigen, gründete sich im Schuljahr 2023/2024 der Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, der sich mindestens einmal pro Halbjahr trifft und an dem alle an Schule beteiligten Gruppen teilnehmen.

Durch diesen Arbeitskreis konnten Projekte zur Demokratieförderung in verschiedenen Jahrgängen fest verankert werden, z.B. ein von Kolleg*innen entwickelter und durchgeführte Workshop zum Umgang mit Schimpfwörtern und Diskriminierung (Jahrgang 5), ein Projekttag, der in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage stattfindet (Jahrgang 8), sowie „Running in your shoes“, ein Präventionsprojekt gegen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rassismus (Jahrgang 9), das vom kommunalen Integrationszentrum durchgeführt wird.

Auch Gedenkstättenfahrten, wie nach Bergen Belsen oder Auschwitz (Jg. 10, Oberstufe), werden in diesem Arbeitskreis thematisiert, ebenso wie Aktionen der Schüler*innenvertretung und Lehrer*innenfortbildungen zur Thematik, wie beispielweise die im Mai 2025 durchgeführte Veranstaltung „Rassismuskritisch sprechen, denken und handeln“.

Wir arbeiten an diesem wichtigen Thema nicht alleine, sondern auch mit anderen Vereinen und Institutionen zusammen, wie z.B. dem Verein „beherzt“, von dem wir beispielsweise die Lizenz erhalten haben, das „Kreuz ohne Haken – fUEr Vielfalt“ herzustellen und zu vertreiben.

Workshops zum Umgang mit Schimpfwörtern und Diskriminierung im Jahrgang 5

An unserer Schule finden Workshops zum Umgang mit Schimpfwörtern und Diskriminierung in allen Klassen des fünften Jahrgangs statt. Die Workshops werden von speziell fortgebildeten Lehrkräften durchgeführt und umfassen jeweils zwei Unterrichtsstunden.

Dabei setzen sich die Schüler*innen intensiv mit Themen wie respektvoller Sprache, Ausgrenzung und diskriminierenden Äußerungen auseinander. Ziel ist es, bereits in den unteren Jahrgangsstufen ein Bewusstsein für einen respektvollen Umgang miteinander zu schaffen, Vorurteile zu hinterfragen und diskriminierendes Verhalten zu erkennen und zu reflektieren. Gleichzeitig fördern die Workshops ein starkes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Klassen und tragen zu einem positiven und wertschätzenden Miteinander bei.

Die Workshops sind dauerhaft im Jahrgang 5 verankert und bilden einen festen Bestandteil unserer demokratiepädagogischen Arbeit. So stärken wir langfristig eine Schulkultur der Offenheit, Toleranz und Mitverantwortung.

Projekttag „Rassismus entgegentreten!“

Im Rahmen unserer Fahrten- und Projektwoche kooperiert unsere Schule seit mehreren Jahren mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC). Zwei achte Klassen nehmen dabei an Workshops teil, die sich intensiv mit den Themen Rassismus und couragiertem Handeln im Alltag auseinandersetzen.

Der Projekttag mit dem Titel „Rassismus entgegentreten!“ stärkt das Bewusstsein dafür, wie Rassismus unsere Gesellschaft strukturiert und welche Auswirkungen er auf das Leben vieler Menschen hat. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich unter anderem mit der Geschichte und Gegenwart von Rassismus auseinander, entwickeln eigene Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierung und erkennen, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für eine gerechte und solidarische Gesellschaft einzusetzen.

Unsere Schule möchte diese Kooperation mit dem NDC langfristig verankern und so einen nachhaltigen Beitrag zur Demokratieförderung und zu einer lebendigen Schulkultur leisten.

„Running in your shoes“ – Ein Projekt gegen Antisemitismus und Rassismus

In der Projektwoche des 9. Jahrgangs nehmen jedes Jahr zwei Klassen unserer Schule am Projekt „Running in your shoes“ teil – ein vom Kommunalen Integrationszentrum Bielefeld initiiertes Bildungsangebot, das sich aktiv gegen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rassismus einsetzt.

Das Projekt richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren und basiert auf einem peer-to-peer-Ansatz, bei dem Lernen auf Augenhöhe im Mittelpunkt steht. In den von geschulten Teamer*innen geleiteten Workshops setzen sich die Schüler*innen mit eigenen Erfahrungen, gesellschaftlichen Vorurteilen sowie den Ursachen und Folgen von Diskriminierung auseinander. Durch Diskussionen, Gruppenarbeiten und praktische Übungen wird ein Perspektivwechsel angeregt mit dem Ziel, Empathie zu fördern und Zivilcourage zu stärken. „Running in your shoes“ verbindet theoretische Inhalte mit praxisnahem Lernen und bietet einen wertvollen Beitrag zur politischen Bildung. Es ergänzt den Unterricht zu Themen wie Nationalsozialismus, Nahostkonflikt oder Identität und hilft Jugendlichen dabei, sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Das Projekt ist ein wichtiger Impulsgeber für mehr Offenheit, gegenseitiges Verständnis und ein respektvolles Miteinander im Schulalltag. Deswegen haben wir es als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ fest an der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule verankert.  

Gedenkstättenfahrten zu ehemaligen Konzentrationslagern

Schon seit vielen Jahren besuchen die Klassen des zehnten Jahrgangs eine Gedenkstätte zu den ehemaligen Konzentrationslagern des Nationalsozialismus. In den Konzentrationslagern hatten die Nationalsozialisten während der Herrschaftszeit von Adolf Hitler 1933-1945 mehrere Millionen Menschen eingesperrt, zur Zwangsarbeit gezwungen, gefoltert und ermordet.
Dies geschah aus politischen und rassistischen Gründen. Unter den Opfern waren Männer, Frauen und Kinder, Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Sozialisten, Demokraten, Zeugen Jehovas, Christen und Muslime, Homosexuelle, Menschen mit einer Behinderung, sozial benachteiligte Menschen, Menschen aus allen Ländern Europas und zum Teil aus anderen Kontinenten – alle, die die Nationalsozialisten als Feinde oder Gefahr ansahen.

Der zehnte Jahrgang besuchte in den letzten Jahren die Gedenkstätten Bergen-Belsen (Lüneburger Heide), Neuengamme (bei Hamburg) und Niedernhagen / Wewelsburg (bei Paderborn – Büren).
Insgesamt gab es etwa 1000 Lagerstandorte in Deutschland und in den Nachbarländern, die Deutschland im zweiten Weltkrieg 1939-45 erobert hatte.

Wir trauern um die Opfer in den Lagern. Wir lernen über ihr Leben, ihre Arbeit, ihren Mut und ihren Widerstand. Wir versuchen zu verhindern, dass jemals wieder so etwas in Deutschland oder anderswo geschieht.

(Fotos aus Bergen-Belsen)

Im Februar 2026 findet erstmals eine Studienfahrt nach Polen (Krakau und Auschwitz) für Oberstufenkurse statt. Im heutigen Polen haben die Nationalsozialisten besonders große Lager errichtet und viele Menschen umgebracht.

Im ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz wurden während des zweiten Weltkriegs unter der deutschen Besatzung mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet, zumeist Juden. Auschwitz war das größte der  Lager, mit denen die Nationalsozialisten die Vernichtung aller Juden in Europa planten, zumeist in großen Gaskammern.

In der alten polnische Hauptstadt Krakau leben heute 800.000 Menschen. Hier regierten bis 1596 die polnischen Könige. Vor dem zweiten Weltkrieg, bis 1939,  war etwa ein Viertel der Einwohner jüdisch. Die Stadt steht auf der Liste des Unesco-Welterbes und war im Jahr 2000 Kulturhauptstadt Europas.

Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule
Städt. Schule Bielefeld-Stieghorst Sekundarstufen I und II Am Wortkamp 3 33605 Bielefeld

Informativ