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Schulleiter wechselt zur Bezirksregierung – Stellvertreterin wird kommissarische Leiterin
Von Hendrik U f f m a n n
S t i e g h o r s t (WB).
Wechsel an der Spitze der Friedrich Wilhelm-Murnau-Gesamtschule in Stieghorst: Schulleiter Torsten Schätz übernimmt zum 1. Oktober eine Stelle bei der Bezirksregierung in Detmold, seine Stellvertreterin Bettina Lienenlüke wird dann die Leitung der Gesamtschule kommissarisch übernehmen.
Wann und mit wem die Stelle dauerhaft neu besetzt wird, steht noch nicht fest, sagt Torsten Schätz. »Die Stellenausschreibung kann erst dann erfolgen, wenn ich die Schule Anfang Oktober tatsächlich verlassen habe. Da das Auswahlverfahren Zeit benötigt, wird es eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger wohl nicht vor dem Sommer 2017 geben.«
Auch in der Übergangszeit sieht er die Schule – mit 1400 Schülern und Lehrern die zweitgrößte in Bielefeld – jedoch in guten Händen. Schließlich bestehe die Schulleitung derzeit aus einem sechsköpfigen Team, das eng zusammenarbeite. »Die Leitung der Schule ist also nicht nur auf eine Person zugeschnitten«, so Torsten Schätz.
In seiner neuen Funktion wird er bei der Bezirksregierung Detmold als schulfachlicher Dezernent für die mehr als 20 Gesamtschulen und Sekundarschulen in Bielefeld und im Kreis Minden-Lübbecke zuständig sein. In seinen Aufgabenbereich fallen dann die Umsetzung der Kernlehrpläne, die Sprachbildung, die Qualitätsentwicklung und die Besetzung der Stellen in der Schulleitung an diesen Schulen. »Ich finde es reizvoll und wichtig, an der Entwicklung der Schullandschaft in Ostwestfalen-Lippe verantwortlich mitwirken zu können«, erklärt der 51-Jährige, warum er sich für den Wechsel nach Detmold entschieden hat.
Seit Sommer 2011 ist Schätz Leiter der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Gesamtschule. In dieser Zeit hat diese das Schulprofil als Kulturschule entwickelt. Es wurde die Einteilung der Schulstunden von 45 auf 60 Minuten umgestellt, der Ganztagsbereich ausgeweitet und die Vielfalt der Kurse in der Oberstufe vergrößert. Als eine der wenigen Schulen bietet die Gesamtschule einen Leistungskurs Sozialwissenschaften an. Zudem wurde der inklusive Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Schülern, den es in Stieghorst bereits seit 25 Jahren gibt, als Modellschule weiter ausgebaut und die Gesamtschule 2013 nach dem Bielefelder Regisseur Friedrich-Wilhelm Murnau benannt. Die größte Herausforderung sei stets gewesen, allen Schülern ein Angebot zu machen, bei dem diese sich nach ihren Möglichkeiten entwickeln können. Dies gelte für Schüler mit Förderbedarf ebenso wie für leistungsstarke Schüler.
Der Abschied von der Gesamtschule Stieghorst falle ihm nicht leicht, da diese ihm »ans Herz gewachsen« sein, sagt Torsten Schätz. Aber: »Man muss auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Und die Möglichkeit, an der Schulentwicklung in OWL mitzuarbeiten, kann man nicht ablehnen. Das ist eine schöne Aufgabe.«
»Den pädagogischen Blick behalten«
Torsten Schätz (51) stammt aus Bielefeld und wohnt in Sennestadt. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er hat an der Universität Bielefeld studiert und ist Lehrer für die Fächer Geschichte und Deutsch. Schätz war fünf Jahre lang Geschäftsführer der Sportjugend im Stadtsportbund Bielefeld, unterrichtete anschließend drei Jahre lang an der Martin-Luther-Hauptschule in Hamm (Westfalen) und war dann acht Jahre lang didaktischer Leiter an der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bünde-Kirchlengern (Kreis-Herford), bevor er 2011 zur Gesamtschule Stieghorst wechselte. Schulleiter seien heutzutage immer mehr zu Managern geworden, so Schätz. Dennoch findet er: »Eine Schulleitung muss auch den pädagogischen Blick behalten und nicht nur Verwaltungsaufgaben bewältigen.«
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