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Die Schüler und Schülerinnen des 11. Jahrgangs arbeiteten auch in diesem Jahr wieder im Projekt „Das Eigene und das Fremde“. Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden am 25.1. im Forum Haus 2 vor dem gesamten Jahrgang vorgetragen.
Bei den Sozialwissenschaftlern ging es um das Thema „Demokratie 2.0“ und das Bemühen und den Wunsch der Jugendlichen, stärker an politischen Entscheidungen beteiligt zu werden. Dazu hatten sie Informationen zusammengestellt, eine szenische Darstellung vorbereitet und eine Umfrage durchgeführt. Wählen ab 16 – das wollen viele; aber dass dafür auch bestimmte Voraussetzungen notwendig sind, wurde gleichfalls deutlich.
Die Künstler und "Spanier" haben sich mit Frida Kahlo und dem Dios de los Muertos, einem mexikanischen Fest zur Ehrung der Toten, auseinandergesetzt, dazu beeindruckende Totenmasken hergestellt und sich auch mit dem Leben Frida Kahlos beschäftigt. Auf diese Weise wurde die Konfrontation mit dem Fremden – und doch irgendwie Nahen – anschaulich gemacht.
Den Pädagogen ging es um die Frage nach den Erziehungsstilen im Elternhaus und in der Schule. Erfreulich: Eine Umfrage der Schüler hatte zum Ergebnis, dass nahezu 70% der Befragten ihre Kinder nach den gleichen Werten und Normen erziehen würden, wie sie das von ihren Eltern selber erfahren haben.
Die Sportler haben sich in ihrer Klettergruppe an die steile Wand in der Turnhalle gewagt. Gegenseitiges Sichern erwies sich als grundlegende Voraussetzung, um diesen Sport auszuüben. Wie das geht und an welche Wände man/frau sich anschließend wagen kann – das wurde für die Zuschauer im selbstgedrehten Video illustriert.
Der Frage nach dem Sozialverhalten in der Tierwelt wurde am Beispiel der Ziege nachgegangen. Auch wenn die Philosophen Pech mit ihrer Exkursion hatten – der Tierpark Olderdissen schloss seine Tore auf Grund des Sturms – wurden doch Ähnlichkeiten zwischen menschlichem und tierischem Verhalten sichtbar und anschaulich vorgestellt.
Typisch deutsch – typisch spanisch? Dieser Frage nach Stereotypen ging eine weitere Gruppe der Spanier nach. Spanier sind gelassen und freundlich, die Deutschen immer unter Spannung und vor allem grundsätzlich pünktlich – spätestens bei der letzten Aussage merkt jeder: Diese Verallgemeinerungen können nicht stimmen. Szenische Spiele und Infos zum kulturellen Hintergrund vervollständigten die abwechslungsreiche Vorstellung.
Die Gruppe, die eine Verbindung der Fächer Deutsch – Geschichte – Musik repräsentierte, widmete sich dem Thema „Gastarbeiter in Deutschland“ und den Herausforderungen, die sich diese Menschen z.B. aus Italien, Spanien, der Türkei und Portugal schon seit den 50-er Jahren in Deutschland stellen mussten. Es ging um Fragen der Integration, aber auch um die Sehnsucht nach der Heimat, die sich z.B. in Liedern von Özdem Erdogan ausdrückt.
Die Chemiker schließlich hatten mit unterschiedlichen Aromastoffen – natürlichen, naturidentischen und künstlichen – experimentiert und diese hergestellt. Proben wurden im Publikum herumgereicht, so dass alle „eine Nase voll“ nehmen konnten und nun eine Idee davon haben, woher etwa das künstliche Aroma von Keksen kommt.
Insgesamt war es auch in diesem Jahr wieder eine lehrreiche und interessante Veranstaltung, bei der so manche ihre versteckten Talente zum Ausdruck bringen konnten.
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